1888-1930

 

Im Jahre 1888 konnte für 157 Mark eine Fahne angeschafft werden, die noch heute als Vereinsfahne dient. Zu diesem Zeitpunkt zählte der Verein bereits 50 Mitglieder. Nach der Versetzung von Herrn Arhelger agierten als Dirigenten nach und nach die Herren Wüst, Müller, Henning, Neugebauer und Göbel.

Nachdem im Jahre 1904 Lehrer Ott aus Bermbach das Amt des Dirigenten übernommen hatte, erlebte der Verein leistungsmäßig einen gewaltigen Aufschwung. Leider wurde diese Entwicklung durch den Ausbruch des 1. Weltkrieges jäh unterbrochen. Nach und nach mussten alle waffenfähigen Männer zum Militär, und das Vereinsleben kam zum Erliegen.

Erst im Jahre 1920 konnten - durch Initiative des damaligen Vorsitzenden Karl Wick die Gesangsstunden wieder aufgenommen werden. Es fand sich eine ganz beträchtliche Anzahl von Sängern bereit, an der Pflege des deutschen Liedes mitzuwirken. Unter der bewährten Leitung von Herrn Lehrer Ott und mit recht guter Besetzung aller vier Stimmen konnte die erste Probe stattfinden. Mit großer Begeisterung und viel Idealismus ging man an die Arbeit. Schon im Jahre 1922 beschloss man, sich an einem Wertungssingen zu beteiligen. Um sich hierauf gut vorzubereiten, wurden wöchentlich bis zu vier Proben abgehalten. In grün geschmückten Leiterwagen, von Pferdegespannen gezogen, reisten die Sänger erwartungsvoll nach Fischbach bei Kelkheim. Die Hoffnungen erfüllten sich nicht.

Es reichte leider nur zum vorletzten Platz. Bedingt durch dieses schlechte Abschneiden, drängte der größte Teil der Sänger auf einen Dirigentenwechsel.

 

Nach erfolgter Abstimmung am 22. 10. 1924 wurde Herr Ott durch Herrn Heinz Bös aus Niederselters abgelöst. Auch in der Leitung des Vereins fand ein Wechsel statt. Anfang 1925 wurde Otto David zum Vorsitzenden gewählt. Unter der Stabführung von Herrn Bös wehte bald ein ganz anderer Wind.

Die Stimmen wurden neu eingeteilt und in mancher Gesangsstunde wurde "Einzelmarsch" exerziert.

All diese Maßnahmen wirkten sich vorteilhaft aus, konnte doch der Chor beim Volksliederwettstreit in Niedernhausen im Jahre 1926 im Höchsten Ehrensingen unter 19 Chören den zweiten Platz belegen

und gar beim Gesangswettstreit des Gesangvereins "Edelweiß" Oberems im Klassen-, Ehren- und Höchsten Ehrensingen jeweils den 1. Preis erringen.